Reportage

Das Verfahren zum Giessen nach Urmodellen – durch Herstellen einer Form aus einer gummiartigen Form, anschliessendem Eingiessen von Wachs, das eine keramikartige Giessform ergibt, und Eingiessen von flüssigem Metall – ist an sich schon recht alt. Die Methoden in diesem Prozess werden der fortschreitenden Technologie jedoch stets angepasst.





Die Gusstechnologie im Wachsausschmelzverfahren für den Modellbau
Von Martin v. Meyenburg

Der Wunsch von Modellbauern, gewisse Teile irgendwie in der Repetition herzustellen oder herstellen zu lassen, ist nicht neu. Ebenso kennt man seit vielen Jahren das Verfahren des Giessens von flüssigem Metall in eine Form, die das gewünschte Teil dann ergibt. Unter Modellbahnern sehr bekannt ist die Methode, eine Form aus Metall herzustellen, in die dann Kunststoff oder Metall eingespritzt wird. Zwar sind es nicht die Modellbahner, die diese aufwändige Formarbeit verrichten, sondern die Werkzeugbauer der Hersteller besorgen das in aller Regel. Und je länger je mehr dringt die Kunde bis zum Konsumenten durch, diese Formherstellung sei ausgesprochen kostenintensiv und schlage sich direkt auf den Preis des Modells nieder.

Für kleinere und einfachere Teile wurde vor Jahren das Wachsausschmelzverfahren entwickelt, bei dem keine Negativform aus Metall mechanisch hergestellt werden muss. Voraussetzung für das Verfahren mit Ausschmelzen von Wachs ist das Vorhandensein eines positiven Modells, das in eine weiche Form gebettet wird, die zur Weiterverarbeitung in einem zeitintensiven Verfahren verwendet wird.



 


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Am Anfang steht das Einformen des Teils in eine Gummi- oder hier in eine Silikonform.



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Eine ganz heikle und sorgfältig auszuführende Arbeit ist das Trennen der Silikonform.



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Nach dem Eingiessen von Wachs in die Silikon-oder Gummiform, muss das Wachsteilchen vorsichtig aus der Form genommen werden.



 


Schaffhauser Brogioli Casting

In LOKI 2|2002 veröffentlichten wir einen Bericht über die Schaffhauser Firma Brogioli, die sich seit über 30 Jahren einen Namen im Giessen von Kleinteilen in verschiedenen Materialien gemacht hat. Der Firmengründer Angelo Brogioli, ein engagierter Goldschmied, initiierte die Firma in seiner damaligen Wahlheimat Schaffhausen für das Giessen von Edelmetallen im Dienste von Goldschmieden. Nach einiger Zeit errichtete er im Tessiner Malcantone eine neue Parallelfirma, die sich ebenfalls mit Gusstechnologie und mit der damit zusammenhängenden mechanischen Fertigung für präzise Teile beschäftigt.



Unverkennbar sind wir mitten in Schaffhausen mit seinem Wahrzeichen Munot. Hier entstehen feine Gussteile für Uhren, Schmuck und Modellbahnen.


 


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Die einzelnen Wachsteile werden zu einem ganzen Gussbaum aus Wachs mit einem elektrischen Lötkolben zusammengeschweisst.



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Die fertigen Wachsbäume stehen hier bereit zum Überstülpen der «Büchsen», in die die Einbettmasse eingegeben wird.



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Das Anrühren der Keramik artigen Einbettmasse aus dem entsprechenden Pulver und Wasser zu einem dickflüssigen «Brei».



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Einfüllen der Tiegel mit der Einbettmasse unter Vakuum, damit keine Blasen entstehen.



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Im heissen Wasser wird ein grosser Teil des Wachses bereits ausgeschmolzen.



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Im Ofen schmilzt das Wachs noch ganz aus, und die Gusstiegel werden ordentlich erhitzt.



 


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